Recht war schon immer im Wandel; krisenbedingte Veränderungen sind neben längeren Phasen der Stabilität Konstanten der Rechtsgeschichte. Die Berliner Seminare „Recht im Kontext“ beschäftigen sich im akademischen Jahr 2020/2021 mit der Frage nach den Auswirkungen krisenhafter Entwicklungen wie der Covid-19-Pandemie oder langfristiger Entwicklungen wie Umweltzerstörung und dem Klimawandel. Diese entziehen dem Recht gleichsam die „Geschäftsgrundlage“. Es lässt sich eine neue Verunsicherung des Rechts feststellen: es muss mit schwer zu kontrollierenden Risiken und fehlendem Wissen umgehen, gleichzeitig mit dem Wegbrechen gesellschaftlichen Konsenses und globalisierungsbedingten Steuerungsverlusten. Wie reagieren Politik, Rechtswissenschaft und Rechtspraxis auf diese neuen Unsicherheiten? Welche Gefahren, aber auch welche Chancen ergeben sich aus dem Veränderungsdruck? Die Vorträge in der Seminarreihe untersuchen diese Fragen aus multidisziplinärer, international vergleichender und historischer Perspektive. 

Vortragsübersicht

Klaus Bosselmann (Auckland)

Das Konzept der Treuhandschaft für die Erde

12.12.2022

Felix Heidenreich (Stuttgart)

Der nachhaltige Staat

09.01.2023

Christina Eckes (Amsterdam)

Strategic Climate Litigation: Judges between legal and scientific „truths“

06.02.2023

Roland Ismer (Erlangen/Nürnberg)

Klimaschutz, Energie und die (verfassungsrechtlichen) Grenzen des Marktes

24.04.2023

Alexander Hellgardt (Regensburg)

Staatliche und private Nachhaltigkeitsverantwortung

08.05.2023

Sabine Schlacke (Greifswald)

Auf dem Pfad zur Klimaneutralität: rechtliche und rechtswissenschaftliche Beiträge

05.06.2023

Ralf Michaels (Hamburg)

Nachhaltige Privatrechtstheorie

03.07.2023